©Companion2Go
Ihr werdet euch jetzt sicher denken: “Warum lese ich jetzt hier gerade was von Partys und Veranstaltungen, wenn gerade fast überall auf der ganzen Welt wegen Corona Lockdown herrscht und man sowieso nicht viel unternehmen kann?” Ja, diese Gedanken sind momentan mehr als berechtigt. Es gibt jedoch Gründe, warum wir das Thema gerade jetzt ausgewählt haben. Wir möchten mit euch in die Zukunft schauen und euch Ideen geben, wie ihr die Zeit nach der Corona-Krise verbringen könnt.
Deshalb möchten wir euch die Plattform Companion2Go vorstellen. Auf dieser Plattform ist es möglich, dass sich Menschen mit und ohne Handicap finden und gemeinsam Veranstaltungen besuchen oder miteinander verreisen können. Hinter dieser Idee steckt der Gründer Zacharias Wittmann, der Menschen nicht etwa wie bei einem Assistenzmodell zusammen bringen möchte, sondern lediglich auf der Basis von gemeinsamen Interessen. Er ist selbst Rollstuhlfahrer und kennt daher die Hürden unterwegs auf Reisen oder Veranstaltungen aus eigener Erfahrung. Er hat natürlich Freunde, aber diese möchten auch nicht immer nur das in der Freizeit tun, was er möchte. Nun betreibt er gemeinsam mit seinem Team die Plattform Companion2Go. Mit dieser Plattform soll verhindert werden, dass es anderen Menschen mit Handicap immer so ergeht, wie ihm damals. Für dieses Engagement hat die Plattform bereits einige Preise und Stipendien bekommen und ist seit der Gründung stetig gewachsen.
Aber jetzt soll es darum gehen, wie diese Idee in der Praxis funktioniert. Zur Plattform gelangt man über die Homepage www.companion2go.de. Im ersten Schritt registriert man sich (Alle Interessierten – Menschen mit und ohne Handicap) im Portal (https://portal.companion2go.de/). Nach der eigentlichen Registrierung werden Fragen zu deinen Einschränkungen gestellt (Z.B “Bist du Rollstuhlfahrer?”) und dein Bedarf an Unterstützung wird ermittelt (Z.B. Hilfe beim Jacke An- und Ausziehen oder Unterstützung beim Ein- und Aussteigen von Verkehrsmitteln). Um filtern zu können, für was du dich interessiert, werden dir einige Kategorien vorgeschlagen, aus denen du wählen kannst, welche Veranstaltungen dir am meisten Spaß machen.
Danach können Menschen mit Handicap Angebote erstellen, je nachdem, auf welche Veranstaltung oder Reise man gerade Lust hat. Nun können Menschen ohne Handicap diese Angebote finden und bei Interesse eine Anfrage an die andere Person stellen. Darüber hinaus ist als neue Funktion geplant, dass Menschen ohne Handicap Vorschläge erstellen können, die die Menschen mit Handicap dann, bei Interesse, in verbindliche Angebote umwandeln können. In Angeboten sind nahezu alle Informationen enthalten die ihr benötigt, wie etwa Datum, Uhrzeit, Treffpunkt und eine Beschreibung der Aktivität. Daneben sind auch die Informationen des Erstellers enthalten, wie zum Beispiel, welche Hilfen er oder sie während der Reise oder dem Event benötigt. So hat die Begleitperson die Möglichkeit sich darauf einzustellen, welche Hilfen benötigt werden und ob sie diese leisten kann. Dabei gilt es zu beachten, dass es nicht automatisch vorgesehen ist, dass die Begleitperson während der Aktivität pflegerische Tätigkeiten (Z.B. Unterstützung beim Toilettengang) ausführt, da die Personen in der Regel keine geschulten Pflegekräfte sind. Wenn ihr mit eurem jeweiligen Partner einverstanden seid, gibt Companion2Go eine Kontaktinformation an die jeweils andere Person weiter. Dies kann entweder eine gültige Handynummer oder E-Mail Adresse sein. Diese Information wird bei Comanion2Go hinterlegt, wird aber erst bei gegenseitigem Einverständnis nur an die betreffende Person weitergegeben. Das dient dem gegenseitigen Kennenlernen und Besprechen, vor dem entsprechendem Event oder der Reise. Wenn sich nun ein Team gefunden hat, besucht man gemeinsam die Veranstaltung oder tritt die Reise an. Das besondere dabei ist, dass man sich nahezu immer den Ticketpreis für die öffentlichen Verkehrsmittel teilen kann. Bei den Veranstaltungen ist dies nicht immer, aber meistens der Fall. Dies entsteht dadurch, dass Menschen mit Handicap in allen öffentlichen Verkehrsmitteln und oftmals auch bei Sport- und Kulturveranstaltungen, in Museen, Ausstellungen usw. einen Anspruch auf eine Begleitperson haben, wenn sie den Buchstaben B auf ihrem Behindertenausweis haben. So haben Menschen mit und ohne Handicap nicht nur die Chance, neue Leute kennenzulernen und gemeinsam etwas zu erleben, sondern haben auf noch die Möglichkeit, dabei Geld zu sparen.
Wenn ihr dann von eurer gemeinsamen Aktivität zurück seid, könnt ihr euch gegenseitig bewerten und eure Erlebnisse mit Companion2Go teilen. Diese Bewertungen werden dann in den Profilen sichtbar. So können sich andere registrierte Nutzer besser entscheiden, ob sie mit euch ebenfalls eine Aktivität starten möchten, oder nicht. Wenn es euch gefallen hat, könnt ihr jederzeit wieder zusammen Angebote annehmen.
Jetzt könnt ihr euch vorstellen, was Companion2Go ist und wie es euch helfen kann, mit anderen Personen eine tolle Zeit zu haben. Wir hoffen, der Artikel gefällt euch und vielleicht habt ihr ja Lust, euch auf der Plattform zu registrieren und mitzumachen. Neben der Plattform gibt es auch einen Blog, in dem Vorbilder aus dem Bereich Inklusion vorgestellt werden. Wir haben bisher noch keine Aktivität mitgemacht und haben deshalb keine praktischen Erfahrungen. Wir können euch also keine Garantie auf ein reibungsloses Gelingen geben. Wir hatten dennoch den Eindruck, dass wir euch darüber informieren sollten, da wir das Konzept gut finden. Unten findet ihr noch Links für weitere Infos.
Wir hoffen auch, dass ihr alle gut durch die schwierige Zeit, aufgrund der Corona-Krise, kommt und wünschen euch allen alles Gute und vor allem Gesundheit!
weitere Informationen und Links:
Link zur Homepage:
Link zur Plattform:
https://portal.companion2go.de/
Link zum Blog:
